Baden kann bei Ebbe erschwert sein

Diesen Satz habe ich in Katalogen von Reisebüros gelesen und konnte mir keinen Reim daraus machen. Bis ich ein paar Tage an Zanzibars Ostküste verbrachte. Schön wie im Bilderbuch: Meer hell türkis, Strand schneeweiss, eine Hotelanlage mit geräumigen Bungalows unter Palmen. Keine Betonbunker weit und breit. Der Pool interessiert mich nicht, ich will ins Meer. Und was sehe ich: überall kleine schwarze Flecken. Bei genauerem Hinschauen entpuppen sich diese als kräftige, gesunde Seeigel mit mindestens 3 cm langen Stacheln. Richtige Kunstwerke. Und jetzt? Ich sehe, dass einheimische Frauen leichtfüssig ins Meer gehen und zielstrebig etwa fünfzig Meter ins flach abfallende Wasser gehen. Dort haben sie ihre Seetang-Produktion: hellgrünen Tang, der an «Wäscheleinen» im Wasser wächst. Ich warte, bis wieder ein paar Frauen kommen und folge: ja, es hat wie Wege, die um die Seeigel herumführen. Ich bin viel zu langsam, aber das Igelgebiet ist nicht gross; sie wohnen auf dem hellen steinigen Untergrund, der nach 5 oder 10 Metern in reinen Sand übergeht. Ab dem dritten Tag habe ich das Tempo der Einheimischen und gehe angstfrei – aber aufmerksam – durch das Igelgebiet. Das Meer ist glasklar und warm. Hat jemand ein Problem?